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16 Juni 2021
Alexander Lehner, als Web Developer und Solution Consultant beschäftigst Du Dich mit Web Accessibility. Worum geht es in der neuen EU-Richtlinie genau?
Die EU-Richtlinie 2019/882, besser bekannt als European Accessibility Act (EAA), wurde 2019 veröffentlicht. Sie verpflichtet künftig u.a. Onlineshops, Fernsehsender, Banken und andere private Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen für alle Menschen gleichermaßen online zugänglich zu machen. Konkret umfasst der EAA folgende Bereiche:
Durch die Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Barrierefreiheitsanforderungen für bestimmte Produkte und Dienstleistungen will die Europäische Union einen Beitrag zum reibungslosen Funktionieren des Binnenmarkts leisten. Dadurch sollen sich die Verfügbarkeit barrierefreier Produkte und Dienstleistungen auf dem Binnenmarkt erhöhen und die Barrierefreiheit von einschlägigen Informationen verbessern.
Der European Accessibility Act muss bis Juni 2022 in nationales Recht umgesetzt und – von Ausnahmen abgesehen – ab Juli 2025 in den Mitgliedsstaaten angewandt werden.
1. Marktanteil ausbauen, Wettbewerbsvorteil sichern:
Mit barrierefreien Angeboten erreichen Sie schon heute zahlungskräftige Zielgruppen, die Ihre Mitbewerber nicht optimal bedienen: Menschen mit Behinderung, Menschen der Generation 50plus sowie Menschen mit vorübergehenden und situationsbedingten Einschränkungen.
2. Vorausschauend agieren:
In einigen Ländern gibt es bereits gesetzliche Pflichten für Unternehmen. Mit dem European Accessibility Act werden sie in naher Zukunft auch auf EU-Ebene Gesetzeskraft erlangen. In den USA stieg die Zahl der Klagen wegen mangelhafter digitaler Barrierefreiheit in jüngster Zeit dramatisch an: Allein 2020 gab es mehr als 3.500 Klagen auf Basis des Americans with Disabilities Act (ADA). Damit stieg auch das Risiko von Unternehmen, die dieses Thema weiterhin vernachlässigen.
3. Barrierefreiheit von Anfang an bedeutet höhere Effizienz:
Eine bestehende Website nachträglich barrierefrei zu machen, ist mit einem deutlich höheren Aufwand verbunden als dies von Anfang an zu berücksichtigen. Wenn Sie also ohnehin einen Relaunch Ihres Online-Angebots planen, dann ist Barrierefreiheit mit relativ geringem Mehraufwand verbunden.
4. Profilierung über Corporate Social Responsibility:
Indem Sie ihre Produkte barrierefrei gestalten, demonstrieren Sie gesellschaftliche Verantwortung und tragen zur sozialen Inklusion bei. Ihr Unternehmen kann somit das Thema Barrierefreiheit öffentlichkeitswirksam im Rahmen Ihrer Corporate Social Responsibility Maßnahmen aufgreifen.
Quellenangaben: